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Montag, 24. August 2015

Neues von Estefi (August)




Das Konditionieren auf den Clicker dauert zunächst etwas länger als gedacht, da das Geräusch sie anfangs irritiert. Aber bald ist der Groschen gefallen und sie verknüpft richtig, Click = Leckerchen.
Wir beginnen mit ersten Target-Übungen, Estefi soll auf eine kleine Matte treten / mit der Nase einen Gegenstand berühren, dabei stellt sie sich ganz gut an.

Wir haben einen Termin bei der Tierzahnärztin. Estefi ist im Wartezimmer entspannt, schnuppert umher und folgt mir dann bereitwillig ins Behandlungszimmer und lässt die Untersuchung der Zähne über sich ergehen. 
Die oberen Schneidezähne sind nicht wie vermutet abgenutzt sondern abgebrochen. Der Körper der kleinen Maus hat sich damit aber offensichtlich arrangiert und sekundäres Dentin (Zahnbein) gebildet. Die Pulpa (Zahnmark, "Zahnnerv") zieht sich in solchen Fällen zurück und der Zahn ist schmerzfrei. Es ist auch keinerlei Entzündung zu erkennen. 


Die Tierärztin hält einen Eingriff für nicht angezeigt. Glück gehabt!
Estefis von den spanischen Tierschüzern geschätztes Alter von ca 10 Jahren bestätigt sie anhand der alterstypischen Linsen- und Hornhauttrübungen. 

Auf Spaziergängen ist Estefi immer souveräner und erträgt auch das Vorbeifahren von Autos in unmittelbarer Nähe. 
Bei gemeinsamen Spaziergängen mit fremden Hunden ist sie freundlich aber reserviert.
Treffen wir unterwegs auf fremde Hunde, zeigt sie sich völlig neutral, kann an lockerer Leine daran vorbei gehen, hält man an, sucht sie nicht von sich aus den Kontakt. 
Nachdem sie kaum noch Probleme mit dem Anleinen hat, darf sie auch draußen von der Leine. Sie entfernt sich nicht weit und orientiert sich stark an den Menschen, zeigt kein Interesse an Vögeln aller Art, Hasen, Kaninchen, Mäusen und unseren mäusejagenden Hunden.


Ein nächtlicher heftiger Gewittersturm, der unsere Mädels hat unruhig werden lassen, lässt sie völlig unbeeindruckt.


Estefi ist mittlerweile Peios ausdauerndster Spielpartner, Raufen, Beißen, Rennen, Toben bis zum Umfallen!
Spielzeug beachtet sie nicht, auch dann nicht, wenn die anderen Hunde damit herum fetzen.



 



Wir halten Euch weiter auf dem Laufenden ...




Sonntag, 9. August 2015

Estefis dritte Woche



Diese Woche haben wir ausprobiert, wie sich Estefi auf dem Spaziergang an der Schleppleine verhält: Sie bleibt fast so nah an uns dran, wie mit kurzer Leine auch, zeigt keinerlei Jagdtrieb und läuft brav mit. 
Begegnen wir anderen Spaziergängern, Joggern, Nordic Walkern, Radfahrern oder auch Autos, reagiert sie nicht mehr ängstlich darauf. Entweder ignoriert sie sie oder schaut ihnen interessiert nach. Einzig bei schnellen Bewegungen erschrickt sie und will ausweichen oder duckt sich auf den Boden, aber sie beruhigt sich sehr schnell wieder. 

Da sie ihr Angstverhalten mehr und mehr ablegt, gehen die Spaziergänge mit Estefi nicht mehr nur durch Felder und Wiesen, sondern auch durchs ruhige Wohngebiet. Nichts bringt sie aus der Fassung, sie schaut sich spielende Kinder im Vorbeigehen an, schnuppert durch Zäune hindurch und nimmt keine Notiz von Bauwagen, Baumaschinen und Mülltonnen auf dem Gehweg.

 

Zum ersten Mal seit ihrer Ankunft nehmen wir Estefi wieder im Auto mit. Sie sitzt zusammen mit Myrtille in der Box und während der guten Stunde Fahrt verhält sie sich ruhig. 
Wir fahren in die Nähe von Bad Kreuznach zu Ritas und Wolfgangs "kleinem" Boditreffen auf ihrer großen eingezäunten Wiese. Estefi reagiert erstaunlich gelassen auf die vielen Hunde und Menschen, sucht allerdings nicht die Nähe anderer Hunde, sondern geht auf eigene Faust das Gelände erkunden. Kommen andere Hunde zu ihr, lässt sie sich beschnuppern, und schnuppert auch selbst. Allzu aufdringliche junge Rüden knurrt sie kurz an. Wenn sie unterwegs ist und mich rufen hört, kommt sie in meine Nähe und bleibt auch hier. Sie legt sich unter meinen oder den Nachbarstuhl und döst sogar entspannt ein.


Nach dieser entspannten Woche haben wir uns für die kommenden Tage Anclickern und erste Übungen zu "Sitz" und "Platz" vorgenommen.
Wir werden weiter berichten.






Sonntag, 2. August 2015

Estefis zweite Woche



Wir sind überrascht, wie schnell es nun mit ihr weiter voran geht!

Mit Peio und Myrtille hatte sie bereits letzte Woche vorsichtig angefangen zu spielen, mittlerweile ist sie mittendrin statt nur dabei!

Beim Anziehen ihres Geschirrs zum Gassi-Gehen hält sie meist still, weicht nicht mehr jedes Mal zurück.
Draußen reagiert sie kaum noch ängstlich auf Fahrzeuge; Fahrräder und Spaziergänger sind inzwischen gar kein Problem mehr.
Die kühlen Morgentemperaturen sind nicht ihrs, kein Wunder, bedeuten sie doch für die Kleine einen Temperatursturz um fast 40 Grad im Vergleich zu Südspanien.



Diese Woche musste sie eine erste Inspektion ihrer Zähne über sich ergehen lassen. Die oberen Schneidezähne sind komplett abgeschliffen, sehen jedoch nicht so aus, als wären sie wegen des Unterbisses abgenutzt, wie ich aufgrund des Fotos aus Spanien vermutet hatte. Auch die Spitzen der Eckzähne fehlen und es macht eher den Eindruck, als hätte sie genagt, vermutlich an einer Kette oder einem Gitter ... Ein Termin beim Zahnarzt ist leider unumgänglich.

Außerdem hatten wir in der vergangenen Woche einige "erste Male":
Sie wedelte zum ersten Mal mit ihrer Stummelrute, hat zum ersten Mal gebellt und lässt sich seit heute ab und zu anfassen und kann das Gestreichelt werden offensichtlich genießen.

Alles in allem blicken wir zurück auf eine positive und durchaus erfolgreiche Woche.










Montag, 27. Juli 2015

Estefis erste Woche


Zuerst einmal eines vorweg: Estefi ist eine wunderschöne kleine Bodeguera mit einer symmetrischen Maske und mit ihren großen Kulleraugen ist sie zum Knuddeln. Sie weckt das Bedürfnis, sie ständig hoch zu nehmen und ihr die Zuneigung zukommen zu lassen, die sie in Spanien wohl nicht kennen gelernt hat.
Aber... sie zeigt, dass sie das nicht genießen kann, also halten wir uns da mal schön zurück!

Die erste Nacht ist kurz, aber sie verläuft ruhig.

Morgens lasse ich Estefi als erstes an der langen Leine in den Garten, damit sie sich nicht im Haus löst. Aber hier versucht sie sich in den äussersten Ecken zu verstecken und sich unter die dichtesten Büsche zu drücken. Dort steigt sie dann schon mal am Zaun hoch, steckt ihre Nase so weit es geht durch die Maschen und legt sich dann hin.
Jeder Zug am Geschirr oder Halsband wird mit Hinlegen beantwortet. Sie folgt jedoch den anderen Hunden und mir wieder zurück ins Haus. Dort sucht sie sich eines der Hundebetten im Wohnzimmer aus (nicht etwa die Box, die wir ihr als Rückzugsort anbieten) und schaut sich erst mal alles an.

Ich füttere die Hunde, Estefi getrennt von den anderen, und sie holt sich maximal zwei, drei Brocken aus ihrem Napf. (Das wird dann abends mehr und ab dem nächsten Tag frisst sie normal ihre Portion auf.) Aus der Hand nimmt sie nichts.



Sie hat keinerlei Furcht vor den Alltagsgeräuschen im Haushalt, verschwindet jedoch kurz bei schnellen Bewegungen, kommt aber gleich wieder.
Alles in allem ist sie sehr vorsichtig, aber auch unheimlich neugierig.



Da sie sich auch nach weiteren Versuchen im Garten noch immer nicht gelöst hat, gehe ich mit ihr ein kleines Stück draußen. Ich sichere sie doppelt an Geschirr und Halsband (dazu muss ich sie beim Schnuppern an der Hand schnell mit der anderen am Geschirr festhalten, denn freiwillig lässt sie sich nicht anfassen) und öffne die Haustür.
Estefi legt sich hin und schaut nur raus. Also nehme ich sie auf den Arm, trage sie über die Straße und setze sie am Feldrand ab. Sie versucht auch hier, Deckung im Gebüsch zu finden und an Geschäftmachen ist nicht zu denken. Also trage ich sie wieder nach Hause und wir probieren es später noch mal im Garten, wo es dann mit einem kleinen Geschäft auch klappt.

Einzelne Spaziergänger lösen Panik aus. Sie flieht, bis die Leine sie stoppt, dann duckt sie sich auf den Boden. Auch noch im Abstand von einigen Metern. Lasse ich ihr die ganze ca 10m lange Schleppleine, reicht auch diese Entfernung nicht aus, um sie von sich aus anhalten zu lassen.

Ich gehe mit Estefi zusammen mit unserer Hündin Myrtille ins Feld und Estefi orientiert sich an ihr. Haben wir Menschenbegegnungen, gebe ich ihr die Chance etwas auszuweichen, aber dann soll sie sich bei Myrtille anschauen, dass nichts passiert. Das klappt prima, und wir können im Laufe der Woche den Abstand von 5m im Feld verringeren auf gerade mal einen Schritt in den Acker.
Bei Fahrradfahrern braucht sie noch mehr Abstand.
Das Geräusch in der Ferne fahrender Autos/Busse/LKW/Motorräder/Züge nimmt sie wahr, hält an und versucht die Richtung zu orten. Wenn ich weitergehe, folgt sie mir.
Nach zwei Tagen kann Sie beim Spaziergang das erste große Geschäft machen, von da an klappt das dann regelmäßig.

Nach ein paar Tagen gehen wir mit den Hunden getrennt los und treffen uns im Feld. Auch so kann sie lernen, dass sie sich nicht fürchten muss, wenn sie unterwegs Menschen begegnet. Außerdem kommt bei solch einem Spaziergang mit der Gruppe zum ersten Mal das Gefühl richtigen Spazierengehens mit ihr auf, sie schnuppert am Wegrand, markiert auch schon mal.

Estefi folgt uns Menschen im Haus, lernt dabei innerhalb einiger Tage von ganz alleine die offene Treppe zu gehen, erst nur einige Stufen, bald steht sie im ersten Stock hinter mir, ohne dass ich sie hochgetragen habe.

Fazit unserer ersten gemeinsamen Woche:
Estefi ist sehr vorsichtig und lässt sich nicht gerne anfassen, aber durch ihre Neugier und an der Seite der anderen Hunden kann sie ihre Umwelt kennen lernen und neue positive Erfahrungen machen.
Sie kommt im Haus gut zurecht und entdeckt gerade den Garten zum Herumrennen.
Sie ist noch nicht ganz stubenrein.
Das Gehen an der Leine funktioniert immer besser, beim Anleinen weicht sie noch aus.
Sie kann mit den anderen Hunden zusammen einige Zeit alleine zu Hause bleiben.
Mit anderen Hunden, sowohl unseren eigenen, als auch bei den Begegnungen draußen, hat sie keinerlei Probleme, erschrickt jedoch manchmal, wenn diese schnelle Bewegungen machen.
Ihre Entwicklung in der Gruppe und im Haus nimmt einen zügigen, positiven Verlauf, außer Haus / beim Gassi Gehen / in der Stadt steht uns noch eine Menge Arbeit bevor. Aber die Entwicklung der kleinen Maus geht in die richtige Richtung.








Dienstag, 21. Juli 2015

Estefis Ankunft

Flughafen Frankfurt, 22:50 Uhr
Das Warten auf die Flupaten, die wie meistens erst nach den anderen Passagieren abgefertigt werden, scheint sich endlos zu ziehen.
Dann kommen sie endlich und in der Box erblicke ich einen durchaus neugierigen Hund, der aber meiner Hand ausweicht, sobald sich diese zum daran Schnuppern dem Gitter nähert.

Ein kurzer Blick aus der Nähe
Deshalb und aufgrund der Berichte vom Tierheim in Spanien lasse ich die Box zu und den Hund in Ruhe. Am Auto angekommen biete ich Estefi Wasser an und versuche sie anzuleinen damit sie evetuell ein kleines Geschäft verrichten kann, aber sie zieht sich nach hinten zurück und so fahren wir nach Hause.

Um ihr zu ersparen, dass sich unsere eigene Meute gleich zur Begrüßung auf sie stürzt, machen wir die erste Zusammenführung mit jedem unserer Hunde einzeln, auf neutralem Boden - wir treffen uns morgens um halb zwei im Feld.
Estefi läuft nicht an der Leine, sie legt sich einfach hin, daher nehme ich sie hoch und trage sie zum Treffpunkt.

Unsere Hunde begrüßen sie nacheinander kurz, auch sie ist durchaus an ihnen interessiert, bleibt dann aber einfach stehen. Also nehme ich sie wieder hoch und trage sie nach Hause. Will man sie anfassen, versucht sie zwar der Hand auszuweichen, aber sie lässt sich dann ohne Protest anfassen, fällt in eine Art Starre, ohne jedoch zu zittern.

Im Haus beschnuppern sich die Hunde noch mal ausgiebiger und es ist kein Knurren zu hören. Jedoch hier wieder das Ausweichen vor uns Menschen. Wir geben ihr noch etwas die Gelegenheit, den Wohnbereich zu erkunden, danach geht es mit allen ins Schlafzimmer, auch hier darf sie sich umschauen und dann fallen wir alle müde in unsere Betten. Estefi bleibt in ihrer offenen Box, die wir ihr als Rückzugsort vorbereitet haben, und schläft bis morgens ruhig durch.

Danke an alle Beteiligten in Spanien und in Deutschland sowie an die Flugpaten, dass Estefi so schnell reisen konnte. Danke auch an C. für die moralische Unterstützung auf dem Flughafen.

Am Morgen danach